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Auf eine Tasse Kaffee mit ... Henriette Stenschke von der Kinderintensivstation

Henriette Stenschke pflegt die Frühgeborenen im Inkubator und auch schwer erkrankte oder verletzte Kinder bis 17 Jahre: Warum das genau der richtige Job für sie ist und wie sie mit traurigen Momenten umgeht, erzählt die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin von der Neuköllner Kinderintensivstation.

Frühgeborene als Patient*innen zu betreuen …

... ist für mich etwas ganz besonders. Gerade bei Frühgeborenen sieht man in einem kurzen Zeitraum riesige Entwicklungsfortschritte. Wenige Monate nach der Geburt sind die Kinder viel wacher, gucken mich an und geben mir viel zurück – und auch die Familien sind sehr dankbar. Wenn sie dann gesund nach Hause entlassen werden können und vielleicht zu unserem jährlichen Frühchenfest wiederkommen, ist das wirklich schön.

Traurige Momenten auf der Kinderintensivstation umzugehen

...gibt es natürlich auch, denn hier gibt es leider nicht immer den Weg nach Hause. Ich denke, es hat jeder seine eigene Strategie damit umzugehen, und auch ich habe das gelernt. Wir fangen uns auch gegenseitig im Team auf, so dass man sich nicht alleine fühlt. Im privaten gehe ich zum Stressabbau oft an die frische Luft, das hilft mir.

Im Herbst und Winter haben wir auf der Kinderintensivstation besonders viel zu tun, weil ...

… gerade kleine Kinder mit respiratorischen Erkrankungen pflegen, die es so schlimm erwischt hat, dass sie Atemprobleme haben und intensivpflichtig sind.

Meine liebste Jahreszeit ist …

... der Frühling, denn auf den freue ich mich jetzt gerade sehr. Ich mag aber auch den Herbst.

Wenn ich mir etwas wünschen könnte, wäre es …

... dass sich mehr junge und engagierte Menschen für die Pflege-Ausbildung mit Praxisschwerpunkt Pädiatrie begeistern. Denn das ist ein sehr spannender Job und ich glaube, dass das viele auch interessieren würde, wenn sie unsere Station und unsere Arbeit erstmal kennenlernen.

Die Pädiatrie

...ist ein relativ junges Fachgebiet und entwickelt sich ständig weiter, und daher ist es auch wichtig, dass wir uns als Pflege weiterbilden. Ich mache zum Beispiel gerade eine Weiterbildung für Pädiatrische Intensivpflege, die Vivantes bezahlt und mich dafür auch freistellt.  

Wenn ich nach Feierabend nach Hause komme …

...gehe ich nach dem Frühdienst gern als erstes mit meinem Hund Lotte in Lichterfelde spazieren. Auch vor oder nach dem Spätdienst – einfach raus, an die frische Luft, in den Wald, über das Feld und abschalten.

 
 

Fotos: Kevin Kuka/ Vivantes

Video mit Henriette Stenschke

Hier geht es zum Video-Interview.